Die Wintersonnwende am 21./22. Dezember ist die längste Nacht des Jahres. Die Auswirkungen werden aber erst ab dem 24.12. auf der Erde spürbar. Die Wintersonnwende markiert auch die Wiedergeburt des Lichtes. Jetzt gilt es also, sich innerlich und äußerlich zu reinigen, Altes zurückzulassen und Neues entstehen zu lassen. Die langen dunklen Tage und Nächte zwischen Weihnachten und Dreikönig, die auch als Rauhnächte bezeichnet werden, wurden früher schon genutzt um zusammenzusitzen und gemeinsam auf den Beginn der lichteren Tage zu warten. Es wurde orakelt, Geschichten erzählt; man leistete sich gegenseitig Gesellschaft.
In dieser Zeit zog auch Odins wilde Jagd über den Himmel. Die wilde Jagd entstammt der nordischen Mythologie. Es handelt sich hier um einen Geisterzug aus verstorbenen Seelen, die über den Himmel ziehen. Je nach Land wird die Jagd von verschiedenen Göttergestalten angeführt. Bei uns im Schwäbischen ist es Berchtold, meist ist aber von Odin die Rede. Dieser Zug kündigt sich mit lautem Getöse an und reist mehrmals im Jahr über den Himmel. Besonders in den Rauhnächten zeigt sich, wie dünn der Schleier zwischen den Welten ist. Die wilde Jagd ist ein Anzeichen dafür.
Früher wurde keine Wäsche zum Trocknen nach draußen gehängt, aus Angst, die wilde Jagd auf sich aufmerksam zu machen. Wird man nämlich entdeckt und wirft sich nicht zu Boden, muss man dem Zug folgen. Auch Tiere wurden eher drinnen gehalten weil sie sonst mit dem Zug fortgezogen würden.
Ich mag mythologische Verbindungen zu vergangenen Zeiten gerne und informiere mich gerne darüber, woher unsere Bräuche kommen.
Spannend finde ich dass diese Legende sich durch einen großen Teil der europäischen Länder zieht. Sehr spannend finde ich auch, wie das Christentum die früheren Bräuche übernommen hat und sie in teilen heute noch fortsetzt.
Ich bezeichne mich durchaus als Christin, fühle mich aber auch sehr zu keltischen Traditionen hingezogen beides verbindet sich für mich ganz wunderbar.
Zurück zur Vorbereitung auf die Rauhnächte:
Um ehrlich zu ein schaffe ich es nie, rechtzeitig Haus und Hof komplett aufgeräumt zu haben und in der gesamten Zeit nicht zu putzen oder Wäsche zu waschen. Ich schaffe es aber meistens Rechnungen zu begleichen und die Wohnung vorzubereiten. Mir persönlich reicht das um dem Brauch gerecht zu werden. Schließlich geht es um innere Einkehr, Reflexion und ums orakeln. Dafür brauche ich keinen zusätzlichen Druck und Selbstvorwürfe, was ich alles nicht geschafft habe. Dafür brauche ich eine mystische Grundstimmung, Harmonie und Ruhe.
Wenn du Lust auf Impulse zu den Rauhnächten hast, schau doch auf meinem instagram Profil vorbei.