Kennst du dieses Gefühl, wenn du aufgeregt bist und etwas in dein Leben getreten, ist, was dich unfassbar anzieht? Dieses Kribbeln, die Neugierde, die Aufregung und auch die Angst?

Wie oft lassen wir uns Erfahrungen entgehen, weil wir der Angst folgen und uns so selbst verhindern?

Was bedeutet es, sich zu verhindern?

Darüber schreibe ich in diesem Artikel.

Sich zu verhindern bedeutet, sich Erfahrungen zu versagen, weil wir der Stimme von Vorsicht, Vernunft oder Verpflichtung folgen. Meist ist mit der Stimme auch ein körperliches Gefühl verbunden. Ein Kribbeln, welches uns in Alarmbereitschaft versetzt.

Was geschieht da tatsächlich in uns?

Wir erleben im außen einen Reiz, eine Anziehung, die uns in Erregung versetzt. Wie wenn wir in Flirt-Laune sind und uns begegnet ein Mensch, der uns dazu einlädt, mit ihm zu flirten. Unsere Antennen werden feinfühliger, wir nehmen klarer und verstärkt wahr, unser Puls beschleunigt sich. Wir sind offen und neugierig wie Kinder. Im ersten Impuls bewerten wir nicht; wir nehmen nur wahr.

Das, was uns so anspricht und in Schwingung versetzt, bringt oft tiefe Sehnsüchte in uns zum klingen. Sehnsüchte, die unser Bedürfnis nach Wachstum, Liebe, Wissen , Freiheit… ansprechen und die wir uns oft versagen.

Dann schaltet sich unser erwachsenes Ich ein. Es scheint uns zu vermitteln, dass diese Gefühle gefährlich sind und wir interpretieren sie dann als Anzeichen von Gefahr. Wir sind verunsichert und meinen vielleicht sogar, dass unsere innere Stimme uns warnt.

Hier spricht aber bereits unser erlerntes Muster. Hier spricht unsere Konditionierung, unser Sicherheitsbedürfnis und unser Wunsch, uns in gewohntem Terrain zu bewegen.

 

Ich gebe dir ein Beispiel:

 Schon vor 25 Jahren hatte ich so große Sehnsucht, nach England zu gehen. Nicht für eine Woche, sondern für ein Auslandssemester. Ich habe mir Informationen eingeholt und war sehr aufgeregt. In meinen Gedanken spielten sich die verrücktesten Szenarien ab. Ganz besonders aufdringlich war die Idee, dass ich in der Zeit dort so sehr wachsen würde, dass ich mich von meinem damaligen Partner entfremden würde, dass er nicht Schritt halten könnte und ich ihn verlieren würde. Ich hatte mir ein wunderbares Konstrukt gebaut, welches die Angst noch verstärkte.

Diese Angst war so groß, dass ich den Schritt nicht machte.

Ich ergab mich der Angst, der Stimme in mir, die mich ganz starr machte und mich von mir selbst abschnitt. Das nenne ich gekonntes Verhindern.

 

Dieses Bild ist kurz vor Reisebeginn enstanden. Ich finde, der erstarrte Ausdruck ist deutlich zu sehen.

Was ist heute anders?

Ich arbeite heute noch an dem Muster, welches mich jedes Mal herausfordert, wenn ich etwas zum ersten Mal tue.

Was heute anders ist:

Ich habe das Muster erkannt und ich gehe immer weiter.

Ich habe Techniken gelernt, mich damit auseinanderzusetzen und meinem eigentlichem Impuls zu folgen.

Ich fahre seit Jahren allein in Urlaub. Das erste Mal war genauso krass, wie die Idee, nach England zu gehen. Nur bin ich trotzdem gefahren. Mein Hund Püppi hat mir meine Panik so gespiegelt, dass ich ständig anhalten musste, weil sie Durchfall hatte. Kurz nachdem ich angekommen war, wurde ich krank. Ja, natürlich, das musste mein System erst mal verarbeiten.

An die Nordsee zu fahren, ist seither keine Herausforderung mehr. Ich habe das zu etwas Vertrautem gemacht.

Meine Reise nach England, die ich dieses Jahr – nach 25 Jahren! – gemacht habe, war eine andere Geschichte. Ich musste mich tagelang immer wieder durch Panik und Starre führen. Aber ich bin geflogen und ich hatte eine wunderschöne Zeit.

Weißt du, was das Verrückteste ist? Tief in mir wusste ich, dass ich mich verhindere. Mir war völlig klar, dass ich mein Wachstum verhindere und dennoch konnte ich mich nicht anders entscheiden..

 

Das bin wieder ganz ich. ich habe mich durch die Starre geführt und bin wieder voll Energie

Kennst du das von dir?

Kennst du wiederkehrende Situationen, die dich herausfordern und in denen du dich machtlos fühlst?

Wenn du Kinder hast, habe die vielleicht Prüfungsangst vor Klausuren oder Präsentationen.

Wie gehst du damit um? Für dich und für deine Kinder?

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